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Herz, Pik, Karo und Zen. Roman. (BoD, Norderstedt 2005)

© Roland Salz 2005

 

 

“Sprachgewandt inszeniert und dramaturgisch sauber ausgeführt“

 

“Wer mal wieder eine anspruchsvolle Bettlektüre sucht, könnte es mit dem neuen Roman des Bochumers Roland Salz versuchen: ‘Herz, Pik, Karo und Zen’ heißt er und ist eine Art Megamix aus konventioneller Erzählung, philosophischem Vademecum und geistreicher Reflexion über das geistige (Innen)leben der Baumeister und Architekten, die bekanntlich im tiefsten Wesen alle Künstler sind.”

 

Westdeutsche Allgemeine Zeitung  WAZ, 18.4.2006

 

 

Textprobe:

 

“Vorbei die Zeiten, da Richard Serras Terminal, diese vier kruden, rostenden Stahlplatten auf der Kreuzung vor dem Bochumer Bahnhof, mit Farbbeuteln beworfen und als Proletenkunst beschimpft wurde. Nein, heute, ein Vierteljahrhundert danach, war es schon gerade umgekehrt! Da würde der Besucher der Jahrhunderthalle, der vor der Eröffnung der Ruhr-Triennale (mit einer Aufführung von Racines Phädra in der Inszenierung des französischen Starregisseurs Patrice Chéreau, vom Théâtre de l’Odéon in Paris) zu Fuß den Westpark umrundete und über die atemberaubende, S-förmig aufgehängte Konstruktion der Erzbahnschwinge staunte – da würde dieser Besucher der Ruhr-Triennale, wenn er die Hallen des Bochumer Vereins passierte, dort, wo tagsüber die Radreifen der ICEs gestanzt wurden, bei offenem Hallentor, so daß der zufällige Passant nicht nur das ohrenbetäubende, den Boden unter seinen Füßen erschütternde Hämmern vernahm, sondern auch die fortschreitende Verformung des gelbglühenden Rohlings mit eigenen Augen verfolgen konnte – da würde also der Besucher der Jahrhunderthalle, wenn er an diesen Fabriken in abendlicher Stille vorüberkam, die vielen Rohlinge, die überall außen vor den Wänden und Toren standen, vermutlich für Kunst am Bau halten, genau wie all die merkwürdig geformten, riesenhaften, allesamt wunderbar glänzenden Gestänge und Stahlträger, die auf dem Freigelände der Verzinkerei an der Erzbahntrasse lagen.”

 

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